„Menschen für Gauting/Piraten“ müssen ihren Wahlvorschlag ändern
Wenn das Vereinigte Königreich am 31. Januar die EU verlässt, sind die Auswirkungen bis nach Gauting zu spüren. Die Piratenpartei in der Würmtalgemeinde, die gemeinsam mit den unabhängigen „Menschen für Gauting“ zur Kommunalwahl antritt, muss ihre Liste ändern. Denn Michael Sinclair, der auf Platz elf aufgestellt wurde, ist Schotte und verliert mit dem Brexit sein aktives und passives Wahlrecht. Für ihn rückt Ersatzkandidat Stephan Limmer, Brandinspektor aus Unterbrunn nach.
„Wir bedauern sehr, dass Michael Sinclair nicht antreten kann“, sagte Piraten-Gemeinderat Tobias McFadden. Der Logistiker gehörte als stellvertretender Kreisvorsitzender zu den aktivsten Piraten im Landkreis Starnberg, er ist Themenbeauftragter der Piratenpartei Deutschland für die Themen Migration, Asyl & Inklusion und war zudem unter anderem im Ausländerbeirat des Landkreises aktiv.
Ersatzkandidat ist gefordert
Durch den Ausstieg der Briten aus der EU wird die gemeinsame Liste mangelbehaftet. Die Menschen für Gauting und Piraten müssen Sinclair daher als Kandidaten zurückziehen. In der Folge rücken die hinter ihm platzierten Bewerber einen Platz nach vorne, auf Platz 30 springt Nachrücker Limmer ein.
Die „Menschen für Gauting/Piraten“ haben eine bunte Liste aus unabhängigen Klimaschützern, Unternehmern, ehrenamtlich Aktiven und Kulturschaffenden aufgestellt. Angeführt wird die Liste von der Grundschullehrerin Philine Ertsey. Die 28-Jährige setzt sich unter anderem für bildungspolitische Themen und für den Umweltschutz ein. Dieser müsse bei kommunalpolitischen Entscheidungen immer berücksichtigt werden. Auf Platz zwei folgt Bürgermeisterkandidat Tarek Luft. Der 20-jährige Kunstschlosser-Azubi engagiert sich im Klimaschutz bei „Fridays for Future“ und will unter anderem die Fahrradinfrastruktur in Gauting verbessern. Gemeinderat Tobias McFadden tritt auf Listenplatz 3 zur Wiederwahl an. Dem selbstständigen Meister für Veranstaltungstechnik liegt unter anderem das Thema Transparenz am Herzen. In der zu Ende gehenden Legislaturperiode hat er sich für die Informationsfreiheitssatzung und das Ratsinformationssystem eingesetzt.